Roy Rogers (* 5. November 1911 in Cincinnati, Ohio, als Leonard Franklin Slye; † 6. Juli 1998 in Apple Valley, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und Schauspieler, der vor allem als „singender Cowboy“ in zahlreichen Western zwischen 1938 und 1953 bekannt wurde. Als Gründer der Band Sons of the Pioneers zählt er zu den berühmtesten Stars der Country-Musik.

 

Roy Rogers wurde als Sohn der armen Eheleute Andrew und Womack Slye geboren. 1912 baute Rogers Vater zusammen mit dessen Vater, vom Stadtleben enttäuscht, ein Hausboot, mit dem die Familie den Ohio River hochfuhr und sich in der Nähe von Portsmouth, Ohio, niederließ. 1919 kaufte die Familie eine Farm in Ohio. Schnell erkannte Rogers' Vater jedoch, dass die Farm seine Familie nicht ernähren konnte und arbeitete so in verschiedenen Fabriken. Sein Sohn Roy lernte unterdessen auf einem Pferd seine Reitfertigkeiten, die später auch in seinen Filmen zu sehen waren.

Nach Jahren voller Armut und harter Arbeit (Rogers sagte einmal, John Steinbecks Roman Früchte des Zorns hätte die Biographie seiner Familie sein können) trampte er 1930 nach Kalifornien, wo er sich eine Zeit lang als Tagelöhner durchschlug.

 

Über einen Gesangswettbewerb gelang ihm der Einstieg in die lokale Musikszene. Hier traf er auf Bob Nolan und Tim Spencer, mit denen er 1933 das Pioneer Trio gründete, aus dem die Sons of the Pioneers hervorgingen. Die Gruppe feierte bald große Erfolge.

 

Trotz regelmäßiger Konzerte und Radioaufnahmen fanden die Sons of the Pioneers Zeit, kleinere Rollen in Western-Filmen anzunehmen. 1937 ersetzte Roy Rogers den Westernstar Gene Autry, der sich mit seinem Studio zerstritten hatte. Bereits nach wenigen Filmen hatte er Gene Autry in der Publikumsgunst übertroffen und war zum bekanntesten Cowboy-Darsteller geworden. Es gab Roy Rogers-Actionfiguren, Roy Rogers-Romane, einen Roy Rogers-Comic und mehr als 2000 Fanclubs. Allein mit der Vermarktung der Fanartikel verdiente er 50 Millionen Dollar im Jahr.

 

1947 heiratete er in dritter Ehe seine Film- und Gesangspartnerin Dale Evans, mit der er mehrere Kinder adoptierte. Gemeinsam sangen sie das von ihr geschriebene Titellied Happy trails to you, until we meet again... ihrer Fernsehshow The Roy Rogers Show.

Parallel zu seinen schauspielerischen Aktivitäten nahm Roy Rogers weiterhin Schallplatten auf, gelegentlich gemeinsam mit seinen alten Freunden von den Pioneers oder gemeinsam mit seiner Frau. 1972 gelang ihm mit Candy Kisses noch einmal ein Hit. 1991 entstand das Album Tribute, mit dem viele aktuelle Stars der Country-Musik wie Clint Black oder Randy Travis den 79jährigen Roy Rogers ehrten. Rogers wurde gleich zweimal in die Country Music Hall of Fame aufgenommen, 1980 als Mitglied der Sons of the Pioneers und 1988 als Solokünstler.

Rogers war bekennender Christ und Freimaurer und zugleich ein vehementer Gegner von Waffenkontrolle, der in Fernsehspots für die NRA auftrat.

 

  • Im Film Robin Hood, König der Vagabunden aus dem Jahr 1938 reitet Olivia de Havilland auf einem Pferd mit Namen Golden Cloud. Nach dem Film wurde es von Roy Rogers gekauft und unter dem neuen Namen Trigger eines der bekanntesten Tiere im Showbusiness. Trigger wurde nach seinem Tod im Jahre 1965 präpariert und im Roy Rogers and Dale Evans Museum in Branson, Missouri ausgestellt. Ebenfalls dort zu besichtigen war Rogers' Schäferhund Bullet, der ihn in zahlreichen Filme begleitet. Das Museum wurde Ende 2009 geschlossen,[1] und die Exponate im Juli 2010 versteigert.
  • Mütterlicherseits war Rogers indianischer Abstammung. 1967 wählte ihn eine Gruppe von Indianerstämmen zum „Herausragenden indianischen Bürger des Jahres“.

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