USA Kentucky Headhunters

Gegründet : 1986
Mitglieder :
Richard Young - Rhythm Guitar
* 27. Jan. 1955 in Glasgow, Kentucky

Fred Young - Drums
* 08. Juli 1958 in Glasgow, Kentucky

Greg Martin - Lead Guitar
* 31. März 1954 in Louisville, Kentucky

Anthony Kenney (ab 1992) - Bass Guitar
* 08. Okt. 1953 in Glasgow, Kentucky

Doug Phelps (bis 1992) - Bass Guitar
* 16. Febr. 1960 in Edmonton, Kentucky

Ricky Lee Phelps (bis 1992) - Lead Singer
* 08. Okt. 1953 in Edmonton, Kentucky

Mark Orr (ab 1992) - Lead Singer
* 16. Nov. 1949 in Charlotte, Michigan

Stil : Country Rock
Label : Audium

 

1968 gründeten die Brüder Richard und Fred Young zusammen mit ihren Cousins Greg Martin und Anthony Kenney in ihrer Heimatstadt Glasgow (Kentucky) die Band Itchy Brother, benannt nach einer Comicfigur. Nach regionalem Erfolg in den 1970ern sollte sie eigentlich vom von Led Zeppelin gegründeten Independent-Label Swan Song Records unter Vertrag genommen werden, eine tiefere Zusammenarbeit kam allerdings nicht mehr zustande, da das Label nach dem Tod John Bonhams (1980) und der Auflösung Led Zeppelins nicht weiter betrieben wurde. 1982 wurde Itchy Brother schließlich aufgelöst und die Mitglieder widmeten sich anderen Projekten: Fred Young arbeitete als Musiker für die Sängerin Sylvia, Richard Young und Greg Martin arbeiteten hauptsächlich als Studiomusiker, während Anthony Kenney sich nicht weiter der Musik widmete.

Kenney war folglich auch nicht involviert, als Itchy Brother auf Initiative von Greg Martin 1985 wieder ins Leben gerufen wurden. Neben den Young-Brüdern waren nun auch die aus Missouri stammenden Doug Phelps und sein älterer Bruder Ricky Lee (Gesang und Mundharmonika) in der neuen Besetzung zu finden. Die somit neuformierte Band gab sich darauf den Namen The Headhunters, welcher später, aufgrund der Verwechslungsgefahr mit anderen, gleichnamigen Bands, durch das Attribut Kentucky ergänzt wurde. Die ersten Aktivitäten der neuen Band erfolgten 1986 in Form von regelmäßigen Auftritten in der Radioshow „Chittlin' Show“. Es wurde außerdem eine Demo aufgenommen, die zwar ausschließlich bei Konzerten vertrieben wurde, es aber dennoch zu gewisser Popularität in Nashville, einer Hochburg des Country, schafften. Unter anderem erreichte das Band auch den Produzenten Harold Shedd, der außerdem Kopf von Mercury Records war und die Kentucky Headhunters dort 1989 unter Vertrag nahm. Im selben Jahr erschien auch das erste Album der Band, Pickin' on Nashville.

Pickin' on Nashville wurde ein kommerzieller Erfolg. Alle vier ausgekoppelten Singles konnten sich in den Top 40 der Billboard Country Songs, der wichtigsten Country-Hitparade, platzieren. Das Album brachte den Headhunters zudem 1991 einen Grammy in der Kategorie Beste Countrydarbietung eines Duos oder einer Gruppe (Best Performance by a Duo or Group with Vocal), sowie die Auszeichnungen als Best new Vocal Group (Academy of Country Music), Album of the Year und Vocal Group of the Year (CMA). Für Zweimillion verkaufte Alben wurde ihnen zudem Doppelplatin von der RIAA verliehen. Es folgten Touren mit Hank Williams Jr. und Delbert McClinton.

Der 1991 erschienene Nachfolger zu Pickin' on Nashville, „Electric Barnyard“, wurde zwar mit Gold von der RIAA und die Band erneut als Vocal Group of the Year von der CMA ausgezeichnet, dennoch konnte es nicht an den Erfolg des Debütalbums anknüpfen. Keine der Ausgekoppelten Singles erreichte ein ähnliches Airplay, oder platzierte sich in den Top 40 der Country Charts. Ein Jahr später gab die Band die Trennung von den Phelps-Brüdern bekannt. Ursache waren Differenzen im Bezug auf die künstlerische Ausrichtung der Band. Die Brüder gründeten darauf das Duo Brother Phelps, die sich eher am klassischen Mainstream-Country orientierten, als die Kentucky Headhunters, in deren Musik auch Elemente von Hard-, Blues- und Southern Rock zu finden sind.

Die Besetzung wurde mit der reaktivierung Anthony Kenneys (Bass) und dem Sänger Mark S. Orr wieder vervollständigt und die Band veröffentlichte ihr nächstes Album „Rave On!!“, welches allerdings, trotz Touren mit dem Country-Künstler Billy Ray Cyrus, nur bescheidenen Erfolg erzielte. Orr verließ die Band 1995 wieder und wurde durch Doug Phelps ersetzt, der schon vorher bei den Headhunters als Gitarrist mitgewirkt hatte. Mit Phelps wurde nun ein Plattenvertrag bei BNA Records abgeschlossen, wo sie mit „Stompin' Grounds“ auch ihr viertes Studioalbum aufnahmen. Das Album war zwar erneut ein finanzieller Flop und konnte sich nicht einmal in den Charts platzieren, fand aber in Fankreisen großen Anklang und wird von Richard Young als bestes Album der Band angesehen.

Für die Veröffentlichung des nächsten Albums wählten die Headhunters das Indie-Label Audium Entertainment (Koch Records) aus 38 potenziellen Labels aus. „Songs from the Grass String Ranch“, welches schon 18 Monate vor dem Release fertig war, wurde zwar erneut kein Kassenschlager, allerdings besser aufgenommen, als seine Vorgänger. Auch „Soul“, welches 2003 ebenfalls auf Audium erschien, wurde größtenteils gut angenommen, wenngleich das Album und die ausgekoppelten Singles keine guten Ergebnisse einspielten.

 

Die Kentucky Headhunters gelten zwar als Vertreter des klassischen Country, bringen allerdings viele Elemente aus anderen Genres in ihre Musik ein. In ihrer musikalischen Laufbahn lässt sich eine Entwicklung vom klassischen Country (v.a. Itchy Brother), hin zum Country Rock (Pickin' on Nashville) mit Einflüssen aus Hard- bzw. Bluesrock (Electric Barnyard und Rave On!!), Rhythm and Blues und Soul (Soul) und wird sogar mit Heavy Metal in Verbindung gebracht.

 

 

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