The Stanley Brothers, bestehend aus Carter Stanley (* 17. August 1925; † 1. Dezember 1966) und Ralph Stanley (* 25. Februar 1927) war ein US-amerikanisches Country-Duo, das einer der wichtigsten Vertreter des Bluegrass waren.

 

Geboren im Dickenson County, Virginia, wuchsen die Stanley Brothers in einer musikalischen Familie auf, denn ihr Vater sang und ihre Mutter spielte Banjo. Bald zog die Familie in die Clinch Mountains, wo sie eine kleine Farm bewirtschafteten. Schon früh kamen die Carter und Ralph mit Country-Musik in Berührung, als Kinder hörten sie sich oft Aufnahmen der Monroe Brothers an sowie die wöchentlich ausgestrahlte Grand Ole Opry, die erfolgreichste Radioshow Amerikas. Als Jugendliche traten sie dann in ihrer Heimatstadt erstmals öffentlich auf. Nachdem sie ihren High School-Abschluss hatten, wurden sie in die Armee eingezogen, wo sie im zweiten Weltkrieg kämpften.

 

Nach ihrer Entlassung aus der Armee 1946 gründeten sie die Clinch Mountain Boys. Für einige Monate leiteten sie bei dem Radiosender WNVA in Norton ihre eigene Sendung, danach in Bristol, Tennessee auf WCYB. Hier traten sie erstmals offiziell als The Stanley Brothers auf.

Kurz danach bekamen Ralph und Carter bei dem kleinen Label Rich-R-Tones Records einen Plattenvertrag. Ihre ersten Aufnahmen erschienen 1947, die noch im Hillbilly-Stil gehalten waren. Nachdem sie durch die Südstaaten gereist und in verschiedenen Radioprogrammen aufgetreten waren, begannen sie langsam ihren eigenen Klang zu entwickeln. Mit einer Mischung aus Fiddle-Stücken, Hillbilly-Musik und Bill Monroes neu geschaffenen Bluegrass kreierten sie ihren unverwechselbaren Bluegrass-Sound. Zudem spielten in ihrer Band viele verschiedene bekannte Musiker, wie Pee Wee Lambert, Chubby Anthonie und Curly Lambert.

 

1948 wechselten sie zu den großen Columbia Records, wo sie drei Jahre blieben. 1951 erlitt Ralph Stanley jedoch einen schweren Autounfall, von dem er sich aber wieder erholte. Während dessen Genesungszeit spielte Carter Aufnahmen mit den „Father Of Bluegrass“ Bill Monroe ein. 1953 unterzeichneten die Stanley Brothers bei den Mercury Records. Während dieser Zeit konnten sie ihre größten Erfolge verzeichnen, einige ihrer bekanntesten Titel sind How Far To Little Rock, Ridin’ That Midnight Train und I’m A Man Of Constant Sorrow, letzterer stellte 2000 die Titelmelodie für den Film O Brother, Where Art Thou?. Anfang der 1960er Jahre wechselten sie dann nochmals zu den King Records. Währenddessen zogen sie nach Live Oak, Florida, wo sie die wöchentliche Radioshow WNER Suwanee River Jamboree leiteten. Sie waren außerdem Mitglieder des KWKH Louisiana Hayride und des WBRM Carolina Barn Dance. Doch trotz ihrer vielen Tätigkeiten und Auftritten kamen die beiden Brüder in finanzielle Schwierigkeiten. Ihre Verkaufszahlen gingen stetig zurück und Carter Stanley wurde durch den anhaltenden Misserfolg alkoholkrank. 1966 tourten die Stanley Brothers im Rahmen des American Folk Blues Festivals der Konzertagentur Lippmann und Rau auch durch die Bundesrepublik Deutschland.[1] Carter verstarb am 1. Dezember desselben Jahres mit nur 41 Jahren. Damit war die Karriere der Stanley Brothers beendet.

Doch Ralph Stanley trat weiterhin öffentlich auf und tut dies bis heute. Auch Carters Tochter Jeannie und Ralphs Sohn wurden Bluegrass-Musiker. Jeannie Stanley widmete ihr erstes Album ihrem verstorbenen Vater. 1992 wurden die Stanley Brothers in die International Bluegrass Music Hall of Honor aufgenommen.

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