Marvin Rainwater (* 2. Juli 1925 in Wichita, Kansas; eigentlich Marvin Karlton Percy) ist ein US-amerikanischer Country- und Rockabilly-Sänger und -Songschreiber. 1958 hatte er in Großbritannien einen Nummer-eins-Hit mit dem Lied „Whole Lotta Woman“.

Marvin wuchs während der Großen Depression in Oklahoma auf. Zuhause brachte er sich selbst das Klavierspielen bei, wollte Pianist werden. Doch als er 15 war, verlor er bei einem Unfall einen Teil des linken Daumens. Er studierte später Tiermedizin und war während der Zeit in der US-Marine Apothekergehilfe. Während dieser Zeit verlegte er sich aufs Songwriting. Mit dem Lied „I Gotta Go Get My Baby“ verschaffte ihm sein Bruder Ray 1953 einen Fernsehauftritt bei Arthur Godfrey, in dessen Show er sang. Schon zu dieser Zeit trug er ständig Indianerkleidung; doch auch wenn er das Cherokee-Image - mit Stirnband, Lederjacke und dem indianischen Namen - noch viele Jahre pflegte: er hat keine Vorfahren unter den nordamerikanischen Ureinwohnern. „I Gotta Go Get My Baby“ wurde in einer Coverversion von Teresa Brewer ein US-Hit. In den 1950er Jahren trat Rainwater regelmäßig in Godfreys Shows in Hörfunk und Fernsehen auf. Vier Jahre lang war er auch regelmäßiger Gast in Red Foleys Show Ozark Jubilee; dort entdeckte er vor einem Auftritt die junge Brenda Lee, stellte sie Red Foley vor und brachte somit vermutlich deren Weltkarriere ans Laufen.

In seine Country-Songs nahm er ab Mitte der 1950er immer mehr Elemente des Rockabilly und Rock 'n' Roll auf. Seine erster Hit war 1957 „Gonna Find Me a Bluebird“, das in den USA Platz 3 in den Country-Charts und Platz 18 in den Popcharts erreichte. Eine Reihe weiterer Songs, die er für MGM Records aufnahm, kam im Laufe der End-1950er Jahre in die Charts; die bekanntesten waren „Whole Lotta Woman“ (die britische Nummer eins kam allerdings in den USA nur bis auf Platz 60) sowie „I Dig You Baby“, ebenfalls 1958 Platz 19 in Großbritannien.

Nach dem ersten Erfolg tauchten bald Demoaufnahmen, die er für 4-Star-Records gemacht hatte, auf Billigschallplatten in Supermärkten auf, was seinem Ruf schadete. Probleme mit den Stimmbändern sorgten für eine Pause seiner Karriere; mit seinem Bruder Ray gründete er die erfolglose Country-Music-Zeitschrift Trail. Anfang der 1960er nahm er dann einige Schallplatten mit Link Wray & the Raymen auf und veröffentlichte später einige Platten auf Warner Brothers und United Artists sowie für sein eigenes Brave-Label.

Für Faron Young schrieb er den Song „I Miss You Already“, der auch für Billy Joe Royal zu einem US-Hit wurde. Weitere bekannte Songs waren „Tennessee Hound Dog Yodel“ und „Albino Pink-Eyed Stallion“. 1971 ging er in Europa zum ersten Mal nach zwölf Jahren wieder auf Tournee; in Großbritannien nahm er eine LP mit der Londoner Band Country Fever auf (mit Albert Lee an der Gitarre). In den 1970ern bekam Rainwater Halskrebs, von dem er sich nur langsam erholte. Zu dieser Zeit zog er nach Aitkin County im Norden von Minnesota, wo er sich von seiner Krankheit erholte und wo er noch heute (Stand: November 2006) lebt. In den 1990ern machte er wieder einige Auftritte in Casinos und in Europa.

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