James Charles „Jimmie“ Rodgers (* 8. September 1897 in Meridian, Mississippi; † 26. Mai 1933 in New York) gilt neben der Carter Family als der erste große Star der Country-Musik. Er war einer der ersten Künstler, der Jodler in US-amerikanische Volksmusik einbaute, hatte die Beinamen Singing Brakeman und America's Blue Yodeler und wird heute auch als The Father of Country Music bezeichnet.

 

Jimmie Rodgers wurde am 8. September 1897 als jüngster von drei Söhnen in Meridian, Mississippi geboren. Er wurde nach dem frühen Tod seiner Mutter von verschiedenen Verwandten in Mississippi und Alabama großgezogen. Schließlich kehrte er zu Vater Aaron Rodgers und dessen zweiter Frau zurück, der als Vorarbeiter bei der Eisenbahngesellschaft Mobile and Ohio Railroad arbeitete. Jimmie Rodgers, der bereits als Kind mit Singen und Gitarrespielen begonnen hatte, gewann mit zwölf Jahren einen Talentwettbewerb und beschloss, mit der Musik sein Geld zu verdienen.

Doch sein Vater brachte ihn zunächst bei der Eisenbahn unter. Jimmie Rodgers arbeitete dort einige Jahre lang in verschiedenen Jobs – unter anderem als Bremser bei der New Orleans and Northeastern Railroad, was ihm den Spitznamen „Singing Brakeman“ einbrachte. Neben seiner Arbeit nutzte er jede Gelegenheit zu musizieren und seine Technik und seinen Stil zu verbessern. Die Erfahrungen aus diesen Jahren verarbeitete er immer wieder in seinen Liedern. 1924 erkrankte Rodgers im Alter von 27 Jahren an Tuberkulose, musste seinen Job bei der Eisenbahn aufgeben und versuchte mühsam, sich mit Musik und gelegentlichen Jobs über Wasser zu halten.

 

1927 spielte er beim Musikproduzenten Ralph Peer vor, der ländliche Talente suchte, die sich vermarkten ließen. Es wurde eine Single produziert, an der Rodgers 27 US-Dollar verdiente. Seine nächste Aufnahme T For Texas (Blue Yodel No.1) wurde ein Top-Hit, der sich über eine Million Mal verkaufte – ein außerordentlicher Erfolg für die damalige Zeit. 1928 wurden weitere Blue Yodels eingespielt. Einer seiner bekanntesten Titel – In The Jailhouse – stammt ebenfalls aus diesem Jahr.

Jimmie Rogers war zum ersten Superstar der Country-Musik avanciert. Seine Platten verkauften sich wie von selbst und die Konzerte waren ausverkauft. Unter der ständigen Belastung begann sich sein Gesundheitszustand weiter zu verschlechtern. Er gab das Geld mit vollen Händen aus, kaufte sich eine luxuriöse Villa und die teuersten Autos. So war er gezwungen, ständig weitere Platten zu produzieren und Konzerte zu geben

 

Die auf den Börsenkrach von 1929 folgende Weltwirtschaftskrise verschärfte seine Lage, denn die Bevölkerung hatte kein Geld mehr für Schallplatten und Konzertkarten. Anfang 1933 geriet Rodgers in ernste finanzielle Schwierigkeiten und war gezwungen, trotz seiner schweren Krankheit jede sich bietende Gelegenheit zum Geldverdienen wahrzunehmen. Nach einem Zusammenbruch entschloss er sich zu einer letzten Aufnahmesession. Im Studio wurde ein Bett aufgestellt und eine Krankenschwester war anwesend. Jimmie Rodgers spielte die zwölf letzten Stücke seines Lebens ein. Er starb zwei Tage später, am 26. Mai 1933 im Alter von 35 Jahren.

Seine Karriere hatte nur sechs Jahre gedauert. Dennoch übte der „Singing Brakeman“ erheblichen Einfluss auf alle Country-Musiker aus, die nach ihm kommen sollten. Praktisch jeder Star der 1940er, 1950er und 1960er Jahre berief sich auf Jimmie Rodgers. Die meist selbstgeschriebenen Texte seiner Lieder gingen weit über die gewöhnlichen Hillbilly-Themen hinaus. Er war einer der ersten Country-Interpreten, die persönliche Erfahrungen in ihre Lieder einfließen ließen. Bekanntestes Beispiel ist der TB Blues. Auch stilistisch löste er sich von seine Vorgängern. Er verwandte Blues- und Jazz-Elemente und war der erste, der das alpenländische Jodeln – den Blue Yodel – in die US-amerikanische Volksmusik einbrachte.

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